CD-Rezension: Oswalds wilde Jahre (Custos & Weber)
Custos & Weber: Oswalds wilde Jahre
Das erste Opus des Duos Lukacz Custos und dessen Knecht Weber heißt „Oswalds wilde Jahre“ und beginnt sehr verheißungsvoll mit dem Ohrwurm „Beim See“. Zu hören ist eine fein gespielte Akustische Gitarre, unterlegt mit geschmackvoll gezupftem Kontrabass, alsbald setzt eine eigentlich gute Stimme zu einem grundsätzlich gehaltvollen Song ein. „Grundsätzlich gehaltvoll“ gilt für alle Lieder dieser CD. Allerdings befällt einen spätestens beim vierten Song das Gefühl, es wäre langsam Zeit für etwas anderes. Aber das Andere kommt nicht. Selbst wenn Titel Nummer 5 „Vier Reiter“ sich rhythmisch etwas abhebt, bleibt die Abwechslung doch eher gering. Die beiden sympathischen Musiker werben damit, zwischen „Moll und Dur“ beheimatet zu sein, mein Eindruck ist jedoch, dass die Gewichtung wesentlich stärker in Richtung Moll geht. Die Selbsteinschätzung, ihre Musik im Bereich „Akustisch, Blues und Jazz“ anzusiedeln, scheint gut getroffen. Dem Gefühl nach haben Custos und Weber viel Potential, das noch lange nicht ausgeschöpft ist.