CD-Rezension: In Foab (Fotzhobl) - v1
Fotzhobl: In Foab
„In Foab“ ist das dritte Album der Linzer Kombo Fotzhobl. Der Name ist Programm, denn der Longplayer präsentiert sich ausgesprochen bunt: Von funkig-druckvollem Rock über Indie-Trash à la Attwenger bis hin zu Rap und zarten Balladen ist alles vertreten – oft auch innerhalb einer Komposition. Dabei kehrt die Band immer wieder zu ihrem stilistischen Zentrum, dem selbst so benannten „Goschnrock“ zurück. „Direkt, kritisch, offen“ – so beschreibt die Band iher Musik selbst. Das trifft auch auf die Texte zu, die jedoch stets mit einer wohltuenden Verspieltheit daherkommen.
Musikalisch sowie tontechnisch präsentiert sich „In Foab“ auf höchstem Niveau, die Arrangements sind clever und wurden stilsicher unter Einbindung versierter Gastmusiker umgesetzt. Ebenso vielseitig wie das Songwriting ist die Stimme von Sänger Jörg Grubmüller - vom Tränendrüsenkitzler bis zur Rockröhre schöpft er sein volles Repertoire aus.
Natürlich ist so ein Farbenmix nicht jedermanns Sache. Manche mag der Verdacht beschleichen, dass Fotzhobl entweder ihren Stil noch nicht gefunden oder bewusst versucht haben, es möglichst vielen recht zu machen. Andere werden ihre Freude an diesem Chamäleon haben. Einigkeit dürfte aber darüber herrschen, dass Fotzhobl am überzeugendsten wirken, wenn sie ordentlich rocken - wie etwa in "Zomgwischt" oder im schlichtweg genialen, an die Beatsteaks gemahnenden "Immer mehr".
Fazit: Ein sehr gutes Album, dem etwas mehr roter Faden gut tun würde. So oder so, Spaß macht „In Foab“ allemal.
[err, Oktober 2012]