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CD-Rezension: Ham kummst (Seiler & Speer)

Seiler & Speer - Ham kummst

Den Musikern Christoph Seiler und Bernhard Speer ist mit ihrem Album "Ham Kummst" kommerziell gesehen der Wurf schlechthin gelungen. Ausverkaufte Konzerte, eine 3-fach Platin-Auszeichnung, Powerplay im österreichischen Radio, Stimmungsgarant auf jedem Volxfest und und und - zu diesem Erfolgen kann man dem Duo nur herzlich gratulieren! Doch was ist das Geheimnis dieses Erfolgs?

Die Zutaten für die Songs sind lebensnah eingekauft worden: Alltags-Situationen, Prolo-Schmäh mit Herz und eingängige Melodien. Man nimmt Themen, die jeden betreffen, packt sie in lustige Texte und lässt sich nicht den Mund verbieten, schon gar nicht die Mundart. Hört man sich das Album ohne den gesamten Bandkontext an, sind die Inhalte, leider, weder neu noch originell. Im Fachjargon: eher tiaf ongsiedlt, quasi, gö? Dennoch ein Nerv wurde getroffen und der Schlüssel zum Erfolg gefunden. Die Songs widmen sich eingehende den Befindlichkeiten der österreichischen Seele. „Ham kummst“ - die Hymne aller Männer, die Angst vor dem Nachhause kommen haben, dennoch Coolness vortäuschen und beleidigt sind, wenn die Frau die Konsequenzen zieht. Die Hymne auf die Demotivation ist eindeutig das Lied „I wü ned“, während „Sperrstund is“ auch als Epilog zu „Ham kummst“ gesehen werden kann. Manche Themen muten bekannt an, so wird bei Bonny & Clyde die Erinnerung an Stücke der EAV und STS wach.

Mit "Ham kummst" haben Seiler & Speer ein solide produziertes Popalbum auf den Tisch gelegt, mit dem sie gezeigt haben, dass man mit einfachen Mitteln auch in Mundart erfolgreich sein kann. Kurz umrissen liefert es ein Spiegelbild des österreichischen Alltags. Dennoch darf man gespannt sein, ob in Zukunft ein eindeutig gesellschaftskritischeres Album auf den Markt kommt. Zutrauen kann man es den beiden kreativen Burschen auf alle Fälle.

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