CD-Rezension: Gähntechnikfrei (Xnund)
Xnund: gähntechnikfrei (eiffelbaum records))
Xnund! nennt sich eine neue Formation aus dem Großraum Waldviertel und Umgebung. Naja, so neu auch wieder nicht, denn 4 der 5 Mitglieder entstammen der mittlerweile aufgelösten Crossover-Band "Stoahoat & Bazwoach". Daß keine Jungspunde am Werk sind, hört man auf ihrem Debütalbum "Gähntechnikfrei"
durchaus. Auch, daß es sich dabei um Vollblutmusiker handelt, die mit Herzblut mit dabei sind. Mit Leichtigkeit verbinden die Xnundianer heimische Folklore mit Elementen aus unterschiedlichsten Erdteilen. Da wähnt man sich mit einem Fuß schon mal in Irland, im Balkan, in der Karibik oder Südamerika. Unter anderem durch den Verzicht auf ein Schlagzeug zugunsten eines Cajons und anderer Perkussionsinstrumente kommt die Platte sehr aufgeräumt und luftig daher.
Der Mix aus Instrumentalstücken und Gesungenem ist erfrischend und kurzweilig, durchwegs tanzbar und musikalisch sowie tontechnisch tipptopp umgesetzt. Sogar Adaptionen von choralem Liedgut kommen innovativ und mit Witz daher, ohne jedoch ihr ursprüngliches Flair einzubüsen. Perkussionist und Sänger (!) Thomas Franz-Riegler hat ja schon im Rahmen seines Soloprojekts bewiesen, dass er seine frischen Texte über Selbstverwirklichung und Lebensfreude unprätentiös darbringen kann. Auch auf dieser Platte trieft sein Gesang regelrecht vor Leichtigkeit, bleibt aber stets klar diesseits der Kitschgrenze.
Doch wem soll man "Gähntechnikfrei" eigentlich empfehlen?
Volksmusikliebhabern? World Music-Fans? Anhängern des Austropop? Oder doch lieber Jazzhörern? Am besten allen davon. Und auch allen anderen. Denn bei diesem Album ist der Name Programm.
[err, Oktober 2013]