CD-Rezension: Wurzelwerk (Lukascher)
Lukascher: Wurzelwerk (eiffelbaum records)
Mit „Wurzelwerk“ veröffentlicht Lukascher alias Lukas Ascher sein zweites Album. Schon die Gestaltung des Covers lässt erahnen: Es könnte modern, aber trotzdem irgendwie bodenständig klingen und außerdem grün-gelb-rot. Und tatsächlich, die Platte begrüßt einen mit profund produziertem, poppigem Reggae. „AustroVoiksReggaePopDub“ nennt sich das laut eigenen Angaben.
Das trifft die Sache auch sehr gut. Denn es erwarten einen fette Bässe, Offbeat-Gitarren, schillernde Orgeln, mächtige Synths, sonnige Chöre, typische Reggae-Grooves sowie immer wieder der wohlbekannte Ragga-Beat. Dazu öfters mal ein Akkordeon und partytaugliche Texte mit einer Prise Gesellschaftskritik. Man hört, dass hier Leute am (Wurzel-)Werk waren, die ihr Handwerk verstehen und alles richtig gemacht haben.
Leider wird man allerdings den Eindruck nicht los, alle Elemente schon oft in ähnlicher Kombination gehört zu haben, sei es bei Akteuren wie Gentleman, Mono&Niktikaman, Seeed oder anderen Chartstürmern. Hier eben in österreichischem Dialekt. Die Texte tun nicht weh, tragen aber auch nicht wesentlich zu Originalität oder Eigenständigkeit bei. Einzig Lukaschers Stimme gibt der Platte eine wiedererkennbare Färbung.
Alles in allem ist „Wurzelwerk“ ein gut gemachtes Album, das unüberhörbar auf Breitenwirksamkeit getrimmt wurde. Dies wird seine Wirkung sicher nicht verfehlen, die Platte fügt sich tadellos in jede Party-Playlist ein. Ein paar Ecken und Kanten hätten ihm allerdings gut getan.
[err, Oktober 2013]