“Fia di und mi” ist das Debütalbum der niederösterreichischen Kombo Amerling. Ein Anfängerwerk ist es jedoch nicht, unüberhörbar sind die Protagonisten schon länger im Geschäft. Im Großen und Ganzen könnte man den Stil als jazzigen Pop bezeichnen, jedoch kreuzen die Kompositionen ebenfalls in Gewässern wie Reggae, Lounge-Jazz oder Funk. Diese Bandbreite wirkt aber nie angestrengt und wird handwerklich hochqualitativ umgesetzt.

Wohltuende Abwechslung bringen außerdem die gleichberechtigten Stimmen der Vokalisten Jacqueline Leier und Christoph Amelin. Auch die stilvollen Arrangements sowie die sehr professionelle Produktion fallen positiv auf.
Die Texte sind gut gemacht, bekömmlich und im unverkennbaren niederösterreichischem Dialekt gehalten. Sie drehen sich um die Lebenslust ebenso wie um die Melancholie, um leicht Gesellschaftskritisches ebenso wie um Spaßiges. Und natürlich: um die Liebe, immer wieder die Liebe. Mit „Ajo ajo ajo“ beschließt ein humorvolles Live-Kleinod das Album, das tatsächlich Kultpotential hat.
Alles in allem steht fest: Den Namen Amerling sollte man sich merken. Und deren Erstlingswerk “Fia di und mi” ist für Freunde gut gemachter Dialektmusik uneingeschränkt zu empfehlen.

[err, Dezember 2012]