CD-Rezension: Des is a Einstöllungssoch (VZI)
VZI: Des is a Einstöllungssoch (office4music.com)
VZI (sprich: Fauzi) nennt sich "Live Looping Artist". Soll heißen, er nimmt bei seinen Konzerten bis zu zehn Instrumente in Echtzeit auf und ist so quasi eine ganze Band. Auch auf seinem Debütalbum "Des ins a Einstöllungssoch" hat er fast alles selber eingespielt. Das hört man allerdings nicht: Es klingt, als wäre eine hochkarätige Truppe im Studio gewesen.
Außerdem ist unüberhörbar viel Energie in Soundtüfteleien gesteckt worden.
Die Stücke sind detailverliebt ausproduziert, aber nie überladen, der Gesamtklang fett. Stilistisch spannt VZI einen weiten Bogen und deckt so unterschiedliche Felder wie Reggae, Rap, Techno, Dubstep oder Latin ab und nimmt auch mal Anleihen bei Dub, Ska und auch Volksmusik. Das macht das Anhören sicher nicht für jeden leicht, doch die jeweiligen stiltypischen Elemente werden stets punktgenau eingesetzt und der Tiroler Tausendsassa wirkt stets authentisch.
Die Texte sind clever und schnippisch und beinhalten rap-typischen Selbstbezug ebenso wie die Leidenschaft zum Grillen, Weißbier-Huldigung oder ein Requiem an VZI's Dreadlocks. Im Titeltrack wird dem Hörer sogar ein kompletter Tontechnik-Grundkurs verpasst. Dass sich auch zwei englische Stücke auf der Platte finden, tut deren Homogenität allerdings nicht gut.
Den Party-Faktor mindert das aber nicht. Und der steht bei "Des is a Einstöllungssoch" eindeutig im Vordergrund. Tanzfreudige Liebhaber gefinkelt-grooviger Klänge sollten sich dieses Bündel an positiver Energie also unbedingt besorgen.
[err, Dezember 2012]